Eine Woche vegan – Gedanken zum Thema

Written by Mia Bühler, Berlin 02. April 2015

[col-left]Zur Zeit kommt man um das Thema vegane Ernährung kaum noch herum. In Cafés gibt es alle Getränke jetzt wahlweise auch mit Mandel-, Reis- oder Sojamilch und beim Discounter um die Ecke stehen Tofu und Co zwischen Käse und Wurst im Kühlregal. Man greift gerne zu den pflanzlichen Alternativen. Schließlich ist es im Moment irgendwie IN sich vegan zu ernähren. Die Prominenz macht es vor und natürlich folgen Alle, auch wenn die individuellen Gründe unterschiedlich sind, bereitwillig. Die Einen sehen gesundheitliche Vorteile, den Anderen tun die Tiere Leid und wieder Andere sind einfach Veganer um Veganer zu sein. Und so wird der Markt mit und um die Ernährung auf rein pflanzlicher Basis immer größer und größer.

Obwohl ich mich seit sechs Jahren vegetarisch ernähre, stand es bis jetzt noch nie für mich zur Debatte auf wirklich alle tierischen Produkte und somit unter Anderem auch auf meinen geliebten Käse zu verzichten. Dank Becel und dem Produktlaunch der Becel Vital Vegan war ich zusammen mit Anna von derultimativeKochblog und Flo von Uberding fünf Tage im Allgäu und konnte dort selbst mal testen, was es heißt Veganer zu sein.

Das Leben auf rein pflanzlicher Basis beinhaltet nämlich viel mehr, als den Verzicht auf Tierisches im Essen. Es bedeutet als Erstes sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, da man ebenso viel falsch, wie richtig machen kann. Dass auch Honig, Lederschuhe und - da scheiden sich allerdings die Geister - die Hefebakterien im Brot vom Tier kommen, beziehungsweise, wenn man es denn dann so möchte, tierisch sind, daran denkt man vielleicht im ersten Moment nicht.

Und welche natürlichen (!) Ersatzprodukte es für diverse Lebensmittel gibt, ist auch oft nicht bekannt, bevor man sich intensiver mit dem Thema befasst. In der Woche habe ich positive und auch negative Beispiele dafür kennen gelernt. Worauf es nämlich wirklich ankommt und was in meinen[/col-left][col-right]Augen auch einer der reizvollen Aspekte an veganer Ernährung ist, hat vor Allem das wirklich großartige Koch-Coaching mit Jana Betzold von Bilou in München gezeigt. In der veganen Küche beginnt man sich mit Nahrungsmitteln auseinander zu setzen und sucht - natürlich auch dadurch, dass viel Gewohntes wegfällt - immer nach neuen Alternativen. Und exotische Gewürze geben sogar dem oft als geschmacksneutral verurteilten Tofu einen unglaublichen Geschmack. Man kocht frischer und ungewöhnlicher, was dazu führt, das man seine Einstellung zum Essen ändert. Mir hat das Kochcoaching vor Allem gezeigt, dass es Vieles gibt, das ich noch nicht kenne und, dass es keine tierischen Produkte für ein tolles Essen braucht, sondern gute und frische Zutaten. Das muss dann noch nicht mal kompliziert sein!

Durch den Hype um das Thema, geht dieser Grundgedanke allerdings ein Stück weit verloren. Die Industrie springt auf den fahrenden Zug auf und an allen Ecken sprießen vegane Wurst, Aufstriche und andere Produkte aus dem Boden, die es dem Hobby-Veganer einfacher machen sollen, den neuen Lifestyle in ihren Alltag zu integrieren. Schaut man bei dem Großteil der Packungen auf die Inhaltsangaben, stellen sich Einem die Nackenhaare auf. Ob Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Konsorten ihren Teil zum Wohlbefinden beitragen, wage ich nämlich zu bezweifeln. Dabei sollte es doch darum gehen sich mit dem zu beschäftigen, was man zu sich nimmt. Ebenso wie ich mich mit den Lebewesen, von denen unsere Nahrung teilweise kommt und gegen deren Konsum ich mich bewusst entschieden habe, beschäftigt habe.

Alles in Allem kann man indem man vegan lebt nicht nur etwas für die Tiere und - ein nicht zu unterschätzender Aspekt – für den Umweltschutz, sondern auch für sich selbst tun.

Wenn man es denn dann richtig macht![/col-right]

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