Italienisch in Köln

Written by David Kosock, Berlin 13. Dezember 2014

Sprich: Ich freue mich mehr auf das Essen als auf den Weihnachtsmann.In dieser Zeit nimmt demzufolge auch die Anzahl meiner Restaurantbesuche mit Freunden und Familie auch drastisch zu ... und hin und wieder kommt man nach ein, zwei guten Gläsern Wein, einem Lunch am Mittag, ganz französisch ein wenig angetrunken zurück ins Office. Und so in etwa war es gestern. Auf der Suche nach einem neuen Restaurant für einen ausgewogenen Vater-Sohn Lunch sind wir durch Empfehlung im Kölner Restaurant "La Piazetta" gelandet. Aus dem anfänglichen Plan bei Vorspeise und Hauptgang zu bleiben, wurde nach einem kurzen Gespräch mit dem Chef des Hauses und der Ansage: "Aaahh .. lasst mich mal machen meine Herren. Ich mache ihnen ein wunderschönes Menu - perfekt für diese Jahreszeit", die mit Sicherheit leckerste Mittagspause meines Lebens.

 

So wurden aus geplanten zwei Gängen am Ende sechs. Zu Beginn gab es ein wenig warme Bruschetta mit hausgemachter, grüner Tapenade und frisch gebackenem Brot. Dazu einen leichten, italienischen Rosé. Dann ging es erstmal klassisch mit Vitello Tonnato weiter, gefolgt von hausgemachter Pappardelle mit frischem Trüffel auf einem Bett aus Serrano Schinken. Jetzt könnte man durchaus anmerken, dass ich bis jetzt ja noch nichts Aufregendes aufgezählt habe ... aber weit gefehlt. Ein guter Freund von mir, der lange Zeit auch unter Sternen gekocht hat, erklärte mir einmal, dass es die einfachen Gerichte sind, die zeigen wie gut eine Küche ist. Und genau das war hier der Fall!

 

 

Runde 4 war dann eine Fischvariation aus gegrilltem Baby-Oktopus und Riesengarnelen an gedünstetem Gemüse mit einer feinen Soße aus Kräutern und Butter. Fantastisch!! Kurzer Wechsel beim Wein von Rosé auf Rot (hier entscheidet natürlich der Chef was am besten ist) kam Gang Nummer 5 an den Tisch. Ein knuspriges Kalbskarree mit frischen Pilzen und Drillingen. Vom Feinsten! Schön war auch zu sehen, dass der Chef es sich nicht nehmen lässt, gewisse Dinge noch bei jedem Gericht selbst zuzubereiten. Das betraf bei diesem Gang wohl die Pilze, die er bei jedem Gericht, das über den Pass geht selbst anbrät ... beim nächsten, und damit auch letzten Gang war es dann die Zabaglione, die er, und nur er, für das Dessert schlägt.

 

 

Diese Zabaglione kam aber nicht etwa im Glas mit ein paar Keksen oder Schoko-Eis, sondern war die Begleitung zu einem warmen Stück Panettone, das mit hausgemachter Erbeermarmelade und einem Schuss Alchermes gefüllt war, einem sehr aromatischen, italienischen Liqueur. Auf diese Weise hatte ich Panettone noch nie gegessen. Die Kombination aus Zabaglione und Marmelade mit den kandierten Früchten und Rosinen in dem warmen Teig waren der beste denkbare Abschluss für einen perfekten Vater-Sohn-Spontan-Weihnachts-Lunch.

Lieben Dank an den Chef des Hauses für die Gastfreundschaft und das vortreffliche Essen. Am Ende habe ich wohl so lange von dem Dessert geschwärmt, dass ich kurzer Hand mit den Worten "Kannst du einmal selber probieren, mein Sohn" einen ganzen Panettone in die Hand gedrückt bekam. Also ... morgen wird gekocht!

 

 

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