Die Green Goose Eatery: Kulinarisches Juwel in Stellenbosch, Südafrika
Stellenbosch am westlichen Kap – unweit der pulsierenden Sehnsuchtsstadt Kapstadt – ist den meisten Reisenden als Wein- und Studentenstadt bekannt. Inmitten von endlos wirkenden Weinfeldern gelegen, das Gebirge zur einen Seite, exquisite Weingüter und angegliederte Restaurants in der gesamten Peripherie, kommt das Städtchen sympathisch daher und überzeugt durch ein wuseliges Durcheinander von Studenten, Touristen und alteingessenen Locals. Es gibt viele tolle Restaurants in der Umgebung, tolle Craftbeer-Brauereien mit soliden Fleischgerichten, Steakhäuser, die butterzarte Stücke vom Rind servieren, niedliche Bistros, Foodhallen, asiatische Restaurants, Weinbars mit Snackkarte und und und. Und es gibt die Green Goose Eatery. Und zwar noch gar nicht mal so lange – gerade Mal seit November 2018. Aber mit der Eröffnung hat Inhaber und Küchenchef Gustaaf Boshoff alles richtig gemacht, was man eben richtig machen kann.
Mit der Eröffnung hat Inhaber und Küchenchef Gustaaf Boshoff alles richtig gemacht, was man eben richtig machen kann.
Denn obwohl Stellenbosch eben ein Mekka für Kulinariker ist, hebt sich das Lokal dennoch von der zugegeben hochqualitativen Masse ab und hat schlichtweg das Full Package. Das Interior ist hip aber nicht anstrengend minimalistisch, sondern gemütlich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Dennoch könnte man den Laden eins zu eins nach Berlin verfrachten und innerhalb weniger Wochen gäbe es vermutlich Probleme spontan einen Tisch zu bekommen. Die Karte ist übersichtlich aber on point. Knapp 10 Vorspeisen und ein paar wenige Hauptgerichte, intelligent und mit Geschmack gewählte Weine und ein kleine Cocktailkarte mit guten Highballs machen es einem trotz der Übersichtlichkeit nicht leicht, seine Gerichte zu wählen. Die Hauptgerichte scheinen auf den ersten Blick klassisch, haben aber alle einen modernen Twist:
Das Sirloin Steak kommt mit überbackenem Knochenmark daher, bei den Mac and Cheese treffen Gambas auf den amerikanischen Klassiker und die Lasagne wird mit Wagyu Beef zubereitet. Nom Nom Nom. Mir scheint, die Green Goose Eatery ist das, was Stellenbosch noch gefehlt hat im Food-Olymp!
Der Poisson Cru, das tahitianische Nationalgericht ähnlich einer Ceviche, kommt so leichtfüßig mit Yellowfin Thunfisch, Kokos, Gurke und Limette daher, das die Geschmacksnerven fröhlich tanzen und verliebt kribbeln. Und ja, den unfassbar schmackhaften Schweinebauch macht sein liebevolles Treffen auf sauer eingelegte Wassermelone, luftig-kross gepuffte Schweinschwarte, Chili-Marmelade und asiatische Kohl zu einer Königsdiszplin. Damn it! I could eat that allday - everyday!
Best Thing bleibt auf der Karte aber auf jeden Fall die Vorspeisensektion: Meine Empfehlung? Ignoriert die zugegeben tollen Hauptgerichte mit Twist und widmet euch der Vorspeisenauswahl. Bester Tipp überhaupt? Bestellt einfach alle! Die Portionen sind genug, um sie als Sharing Plates zu genießen, aber so gut bemessen, dass man eben all die kleinen Geschmacksfeuerwerke probieren kann. Es fällt schwer, den eigenen Favoriten zu bestimmen, aber hey, es geht dann irgendwie doch. Der Rote-Beete-Tomaten-Salat mit Ziegenkäse und gerösteten Haselnussdressing? Yummy. Und so schön angerichtet. Die schwarzen Arancini mit mit knusprigem Kohle-Calamari und Kofi-Aioli? So lecker. Die hausgemachten Kartoffel-Gnocci mit grünen Erbsen, Ricotta und Limette? Zum Dahinschmelzen. Meinen Gaumen haben aber vor allem diese beiden für sich gewonnen – und das Herz gleich mit: Der Poisson Cru, das tahitianische Nationalgericht ähnlich einer Ceviche, kommt so leichtfüßig mit Yellowfin Thunfisch, Kokos, Gurke und Limette daher, das die Geschmacksnerven fröhlich tanzen und verliebt kribbeln. Und ja, den unfassbar schmackhaften Schweinebauch macht sein liebevolles Treffen auf sauer eingelegte Wassermelone, luftig-kross gepuffte Schweinschwarte, Chili-Marmelade und asiatische Kohl zu einer Königsdiszplin. Damn it! I could eat that allday – everyday!
Gustaaf selbst hat nicht sein Leben lang in Südafrika gesessen und sich das können und die fusionierten Rezepte eingetrichtert. Der dynamische Koch mit Vision hat selbst über sechs Jahre sechs Kontinente bereist, doch probiert, gekocht, sich ausgetobt und jede Menge Inspiration und Innovation ins beschauliche Stellenbosch gebracht. In seinem neuen Restaurant The Green Goose Eatery zeigt er, was er mitgebracht hat, und hat mich damit zu einem verzückten Seufzen verleitet. Die Küche ist modern und frisch, dynamisch und kreativ ohne aufgesetzt zu wirken und ohne dass man als Gast von der übermäßigen Kombination unterschiedlichster Zutaten erschlagen wird. Die Gerichte sind stimmig und ausgewogen, immer aber mit diesem einen modernen Twist und einem verschmitzten Augenzwinkern vom Chefkoch. Und der begrüßt echte Foodliebhaber im The Green Goose Eatery gern persönlich, gibt auch mal einen original südafrikanischen Tequila aus. Wem das zu hart ist, der wählt von der Weinkarte exquisite Tropfen vorrangig aus Südafrika, aber man findet auch echten Champagner zusätzlich zum prickelnden MCC, dem Schampus der South Africans. Und auch die Drinks überzeugen. Wer einen Bloody Mary (mit Bacon, yeah) bestellt wird ebenso wenig enttäuscht wie, derjenige, der sich zum Beispiel für die Kobucha Queen (top Gin Highball) oder Asian Persuasion entscheidet. Fazit: Wer in Stellenbosch ist, MUSS in die Green Goose Eatery, weil sie Stellenbosch’s sowieso schon atemberaubende Restaurantszene auf ein nächstes Level schießt; eins, das nicht so steif, nicht so klassisch, nicht so konservativ ist. Sondern bei der eins im Mittelpunkt steht: Die Liebe zu gutem Essen. We’ll be back – for sure!
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