In love with incredible India

Written by Maren Merken, Berlin 28. Juli 2013

Wer einmal in Indien war, vergisst ihn sein ganzes Leben lang nicht: Den Geruch des farbenfrohen, lebendigen Landes, der so eigen ist, dass er einen am Anfang fast abstößt, einem nach wenigen Wochen aber für immer untrennbar verbunden mit dem Land der heiligen Kühe, Rikschas und Currys erscheint.

PDG Indien 2Gewürze, von denen man teilweise noch nie gehört hat, gibt es in Indien zu kleinen Preisen.

Zu Beginn ist es ein undefinierbarer Duft, der einem wie eine Mischung aus all dem Neuen, das man sieht und aufzusaugen versucht, erscheint, doch bei genauem Hinschauen und vor allem "Hinriechen" wird einem nach wenigen Tagen klar, dass hierfür vor allem die fremden Gerüche aus den Straßenküchen, die exotischen Gewürze, die in Jutesäcken am Straßenrand verkauft werden, und die frisch geschälten Papayas und Mangos auf Holzkarren verantwortlich sind. Der anfangs eher ungewöhnliche und befremdliche Geruch gehört plötzlich zu Indien, wie der Grillgeruch nach Holzkohle und Würstchen an einem Sonntag Nachmittag in Deutschlands Gartensiedlungen.

PDG Indien 6Gewürze verströmen ihren Duft in den Gassen der indischen Großstädte.

PDG Indien 5Knoblauch, Knoblauch und nochmal Knoblauch...

Wer nach Indien reist und vor allem in Indien speist, muss mutig sein, experimentierfreudig und allem voran neugierig. Curry, Ingwer, Masala und Kurkuma sind ein Gaumenschmaus, an den sich so manch einer erst einmal gewöhnen muss, und verleihen den traditionellen Gerichten einen eigenen, intensiven Geschmack, der nach einer Eingewöhnungsphase eine echte Bereicherung für die Geschmacksnerven darstellt. Blickt man darüber weg, dass die Töpfe nicht die saubersten, die Hände der Köche nicht desinfiziert oder behandschuht und die Zutaten nicht unbedingt aus Kühlschränken, sondern aus dunklen, staubigen Vorratskammern stammen, kann man in dem Land der Aussteiger und Extrem-Backpacker seinen Horizont nicht nur erweitern, sondern nahezu an seine Grenzen bringen.

PDG Indien 7Man muss manchmal schon die Augen schließen und ignorieren, worin und worauf das leckere indische Essen zubereitet wurde.

Indien ist ein wahres Paradies für Veganer und Vegetarier, die sich mit Palak Paneer (indischem Hüttenkäse mit Spinat), Aloo Gobi (Blumenkohl und Kartoffeln) und Vegetable Biryani (Gemüse-Reis-Gericht) vollstopfen können. Mein persönliches Highlight ist und bleibt jedoch die Küche Goas. Als Rave-Spot und Partyhochburg verschrien, gilt das Küstengebiet mit seinen Sandstränden, Beach-Hütten und Flohmärkten als Paradies für Althippies, hat aber nebenbei etwas viel Besseres zu bieten: Eine vielseitige, exotische Küche mit Einflüssen aus aller Herren Länder. Thai-Gerichte fusionieren mit der portugiesischen Colonial-Küche, nepalesisches Gepäck geht mit indischem Chai einher und Yak-Käse bereichert französisches Toast und andere westliche Gerichte.

PDG Indien 4Viel frisches Gemüse und Obst - hier werden auch Vegetarier und Veganer satt.

Von den Thais übernommen, begeistert fangfrisches Meeresgetier im Bananenblatt gegrillt, butterweiche Dorade mit Knoblauchsauce und leichte Gemüsecurrys. Die Portugiesen liefern Piri-Piri-Gewürz zu zartem Hähnchenfleisch und saftige Lammgerichte, die Nepalesen überzeugen mit fettigem Yak-Käse und süßem Zuckergebäck und die Inder begeistern mit traditionellen Chai-Tee, scharfen Fleischgerichten, wie Beef Vindaloo und Dal (Linsengerichten).

Man sagt, wer das erste Mal nach Indien reist, wird sich Hals über Kopf verlieben oder wird das Land hassen - wer die Küche ausprobiert, kann jedoch gar nicht anders als ein verknalltes Bauchkribbeln zu empfinden, wenn der frischgepresste Granatapfel-Saft die Kehle herunter rinnt, verschüchtert zu kichern, wenn man das erste Mal auf ein herzhaft gefülltes Samosa beißt und feuchte Hände zu bekommen, wenn man auf einem Stück knusprigen Naan-Brot herum knabbert. Und dann verliebt man sich doch irgendwie.

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