Studentenfutter deluxe mit Stefan Wiertz

Written by Maren Merken, Berlin 05. April 2017

Als ich studiert habe, wurde unsere Mensa gerade generalüberholt. Und das war gut – glaubt mir. Zwar war das Mittagessen in der Uni dennoch meilenweit von Sterneküche oder Restaurantniveau entfernt, aber – und das stimmt wirklich – das Essen ist deutlich besser geworden. Aus Hühnerfrikassee mit undefinierbarer Soße und blassen Stücken (war wohl Gemüse) wurde Knusperhähnchen mit Beilage nach Wahl, aus vegetarischen Pappnudeln wurde Sojabolognese und es gab neben Pasta- und Salatbar, wo nach Grammzahl abgerechnet wurde, auch den Aktionscorner: Für rund 5 Euro gab es dort auch mal Saltimbocca mit Pestospaghetti oder Pangasius mit (farbigem) Gemüse, Reis und Currylinsen. Das war quasi das Dozentenessen: Fünf Euro sind nämlich eine ganze Menge Geld, wenn man Vollzeit studiert.

Was es nicht gab, oder zumindest nicht in meinem Kosmos und Dunstkreis, war Telekom Campus Cooking. Telekom? Kochen? WHAT?! Ja, die Telekom kann nicht nur für Empfang auf unseren ach-so-wichtigen Mobiltelefonen oder für Internet am heimischen Mac sorgen, neeeein, sie hat auch andere Projekte. Solche, die mit Essen zu tun haben. Und das kann ich euch, nachdem ich hautnah dabei war sagen: Mit richtig gutem Essen. Im Fooddruck wird dieses zubereitet und an unterschiedlichen Stationen während der Campus Cooking-Tour an Studenten mit Geschmack ausgegeben – Studentenfutter deluxe sozusagen.

Koch Stefan Wiertz ist das Gesicht des Campus Cooking Teams und steht höchstpersönlich im magenta-farbenen Truck, der regelmäßig auf Universitäts- und Fachhochschulhöfen gastiert und dort hungrigen Studenten Futter bietet. Campus Cooking bietet den Studenten tolle Alternativen zu dem, was sie täglich in der Mensa serviert bekommen – und zwar zu denselben kleinen Preisen wie in der Mensa selbst. Dass so ein Burger vom Maestro höchstpersönlich zubereitet sicherlich eine willkommene Abwechslung ist, brauche ich nicht zu erwähnen. Wenn der Maestro noch dazu nicht nur immens sympathisch, sondern auch an der richtigen Stelle einen lustigen, lockeren Spruch auf den Lippen hat, ist das Genusserlebnis mit viel Spaß auf dem Unihof vorprogrammiert. „Das Telekom Campus Cooking zeigt, dass Studierende großen Wert auf frische und gesunde Zutaten legen und dabei keine Scheu haben, Neues auszuprobieren,“ sagt Stefan Wiertz, der seit 2009 mit dabei ist. Und seine Kreationen sind bei weitem nicht alltäglich – im Gegenteil: Der Begriff „Rock ’n‘ Roll Kitchen“ trifft es ganz gut. Genug geredet, ich wollte natürlich auch sehen, wovon Herr Wiertz da so erzählt und schwärmt.

Nicht viel schnacken, Kopf in …. ah nee, falsche Situation. Ich meinte eher Händen in die Hüfte gestemmt und ab in den Foodtruck zum selbst ausprobieren. So passiert vor ein paar Wochen in Berlin. Okaaaay, es gab auch den ein oder anderen super gemixten Margarita und auch der Weißwein ist nicht im Kühlschrank verkommen, aber im Mittelpunkt standen Wiertz‘ Rezepte. Und davon gibt es (leider) so viele, dass ich nach der dritten Kreation so satt war, dass es eher gucken als schlucken hieß. Die vorbeilaufenden Passanten hat es gefreut. So sind diese nämlich auch in den Genuss von Wraps mit Currywurst und Erdbeeren (klingt komisch, ist aber so und war auch einer meiner Favoriten) und Burgern mit Dry Aged Beef oder Lachs gekommen.

Essen. Ich. Glücklich.

Apropos Burger: Ihr wisst, ich bin nicht der Burgeresser vor dem Herrn. Aber der Stefan, der Stefan hat mir da einen kredenzt. Manometer. Noch mal bitte. Jetzt und hier oder auch morgen Abend. Mit selbstgemachten Patties. Und überhaupt. Ihr wollt wissen wie das geht? Okay, ich bin mal nicht so. Das sollte keinem vorenthalten werden. Daher hier das (komplette) Rezept für den italienischen Bastard. Yes, auch der Name ist mein Stil. (Buns braucht ihr noch, es sei denn ihr backt selbst. Da bin ich aber zu faul für. Stefan kann das aber super :D) Der ist super, versprochen. Egal ob als Studentenfutter oder für Menschen ohne Studium. Oder bei denen es vorbei ist.

Spaß hatten wir nebenbei auch noch.

Burger Patties

Für die selbstgemachten Patties sollte man frisches Hackfleisch vom Metzger seines Vertrauens verwenden. Das verwendete Fleisch darf nicht zu mager sein, damit der Patty im eigenen Saft steht und so richtig schön juicy schmeckt.
Als Faustformel:
1kg frisch gewolftes Fleisch (Rind, Kalb, Schwein oder Geflügel)
etwas Salz, etwas Pfeffer und etwas brauner Zucker.

In einer kalten Schüssel alle Zutaten gut vermengen und zu einem flachen Patty formen. Entweder in einer heißen Pfanne umseitig circa 5 Minuten saftig und kross ausbraten oder ab auf den Grill damit. Gern kann der Grundpatty auch mit feinen gewürfeltem Speck und frischen Kräutern abgerundet werden. Frischer Thymian und gehackter Rosmarin mit ein wenig frischem Knoblauch geht auch. Der aufgeschnittene Bun wird besonders aromatisch, wenn er auf den Schnittseiten mit etwas gesalzener Butter bestrichen kross in der Pfanne oder auf dem Grill geröstet wird. Gerne können diese heißen Schnittstellen hiernach mit frischem Knoblauch abgerieben werden.

Italian Bastard

500g Strauchtomaten in Scheiben
500g Rucola
8 Scheiben Parmaschinken in feinen Streifen
2 Stück Mozzarella in Scheiben
1 Bund gezupftes Basilikum

Zum Verfeinern selbst gemachtes Pesto:
2 Bund frisches Basilikum
1 Stück Bio Zitronenabrieb und -saft
50ml Olivenöl
etwas brauner Zucker

Alle Zutaten fein pürieren und je nach Gusto mit Salz abschmecken.

In welcher Reihenfolge ihr stapelt ist eigentlich egal. Das Bild aber zeigt: Am schönsten sieht es so aus !

Es gab noch andere super Rezepte, die mir aufgrund des unfassbar schmackhaften Sättigkeitskomas rasch wieder entfallen sind. Aber die Telekom kennt sich ja auch im Internet sehr gut aus und wäre nicht die Telekom, wenn sie euch nicht alle mit den Rezepten versorgen würde.

Kleiner Tipp am Rande: Ich halte mich für eine recht fitte Köchin und bin da nun wirklich nicht unbegabt. Aber: Bei Stefan hat er trotzdem besser geschmeckt. Also Kinners: Hin zum Campus Cooking. Vielleicht auch bald an deiner Uni!

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Telekom Campus Cooking entstanden. Er spiegelt dennoch meine unabhängige Meinung wieder.

Fotocredit: Christine Burkart

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